Zagreb in Bildern

Willkommen in Zagreb, der Hauptstadt der Republik Kroatien! Zagreb ist eine alte mitteleuropäische Stadt. Durch die Jahrhunderte hat sich die Stadt zum reichen kulturellen und wissenschaftlichen als auch zum starken kaufmännischen und wirtschaftlichen Zentrum entwickelt. Sie liegt am Schnittpunkt wichtiger Verkehrswege zwischen der Adriaküste und Mitteleuropa.

Das heutige Zagreb ist aus zwei mittelalterlichen Siedlungen entstanden, die sich durch die Jahrhunderte auf zwei benachbarten Hügeln entwickelt haben. Die erste schriftliche Gedenktafel von Zagreb datiert aus dem Jahre 1094, als am Kaptol eine Diözese gegrundet wurde, während das benachbarte Gradec im Jahre 1242 zur freien Königsstadt verkündet wurde. Diese beiden Siedlungen waren umgeben von widerstandsfähigen Festungsmauern und Türmen, deren Überreste bis heute erhalten sind.

Die Kathedrale

Die Kathedrale der Himmelfahrt der Seligen Jungfrau Maria ist eines der Symbole der Stadt Zagreb. Sie demonstriert eindrucksvoll den Baustilwechsel über die Jahrhunderte, denn an ihr sind fast alle Stile vertreten. Die Zagreber Diözese wurde 1094 gegründet. Bald darauf begann der Bau der Kathedrale. Das triapsidiale Sanktuarium mit polygonalen Apsiden wurde noch Ende des 13. Jahrhunderts im frühgotischen Stil erbaut. Die drei Kirchenschiffe, die schon eher zu einem spätgotischen räumlichen Höhenausgleich tendieren, wurden im 14. und 15. Jahrhundert gebaut. Als die Baumeister mit ihrer Arbeit beim Glockenturm angekommen waren, befanden sich die Türken schon in der unmittelbaren Nähe Zagrebs und die Bauarbeiten wurden auf die Wehrmauer verlegt. Nachdem die Gefahr vor Angreifern vorüber war, wurde im 17. Jahrhundert ein Glockenturm gebaut. Damals war der gesamte Baustil vom Barock erfasst, was heute an den prunkvollen Altären zu erkennen ist. Während des 18. Jahrhunderts wurde der Süd- und Ostflügel der Burg in einen monumentalen klassizistischen Bischofspalast umgebaut.

Das große Erdbeben 1880 fügte der Kathedrale und auch der ganzen Stadt großen Schaden zu. Zu der Zeit begann man, die Kathedrale im neugotischen Stil zu renovieren. Herrman Bollé leitete nach den Entwürfen des österreichischen Baumeisters Friedrich von Schmidt die Bauarbeiten. Mit dem Bau der beiden schmalen Kirchtürme, die man heute von überall in der Stadt sehen kann, nahm die Kathedrale ihre jetzige Form an. Die Türme sind 105 Meter hoch, obwohl sich die Bürger darüber nicht ganz einig sind.

Das Steinerne Tor

In die Oberstadt gelangt man durch das Steinerne Tor, das einzige erhaltene Stadttor. Es wurde bereits im Mittelalter erwähnt, verdankt aber seine heutige Form einem Umbau im 18. Jahrhundert. Damals wurde im Gewölbe des Tors die Muttergotteskapelle errichtet. In ihr befindet sich eine Ikone, die wie durch ein Wunder von dem zerstörerischen Brand im Jahre 1731 verschont blieb. Seitdem kommen Pilgerer aus aller Welt, um hier der Muttergottes Dank zu sagen. Der Tag der Stadt Zagreb wird am 31. Mai gefeiert, dem Tag, an dem auch der Feiertag der Muttergottes des Steintors gefeiert wird. Die Heilige Maria ist die Schutzheilige der Stadt Zagreb.

Der Ban-Josip-Jelačić-Platz

Der Mittelpunkt der Stadt Zagreb ist der Ban-Jelačić-Platz. Er wurde einst an der Manduševac-Quelle am Fuße der beiden Ortschaften Kaptol und Gradec angelegt. Im Jahre 1641 beschloss die damalige Stadtverwaltung, dass hier Messen abgehalten werden sollten. Die heutigen Gebäude entstanden ab Anfang des 19. Jahrhunderts. An ihren Fassaden kann man die verschiedenen Baustile erkennen – von den Neostilen des 19. Jahrhunderts, Biedermeier und Sezession, bis hin zur Moderne und Postmoderne. Der Platz wechselte mehrere Male seinen Namen. Anfangs wurde er als Handelsplatz genutzt und man nannte ihn deshalb “Harmica”. “Harmica” ist ein Wort aus dem Ungarischen, das einen Zoll beschreibt, der damals auf Waren erhoben wurde. Noch zu Lebzeiten des Bans Jelačić wurde der Platz 1848 nach diesem Würdenträger benannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg hieß er Platzder- Republik. Sein alter Name wurde ihm 1990 zurückgegeben. Auf dem Ban-Jelačić-Platz werden nicht nur wichtige gesellschaftliche Ereignisse veranstaltet, er dient den Bürgern der Stadt auch als beliebter Treffpunkt. Jeden Tag werden hier Verabredungen “unter der Uhr” getroffen.

Kroatisches Nationaltheater

Das Kroatische Nationaltheater befindet sich am Marschall-Tito-Platz, der auch Universitäts- oder Theaterplatz genannt wird. Der letzte in der Reihe grüner Plätze, die seit dem 19. Jahrhundert den Kern der Unterstadt bilden, ist heute kultureller Mittelpunkt der kroatischen Metropole. Das Theatergebäude wurde im Stil des Neo-barocks erbaut, den man damals für Bauwerke dieser Art besonders geeignet fand. Entworfen wurde es von den bekannten Wiener Architekten Ferdinand Fellner und Herman Helmer, die noch vierzig weitere Theatergebäude in Europa entwarfen. Heute werden hier die besten Opern, Ballettaufführungen und Theaterstücke unter einem Dach gezeigt. Seit seiner feierlichen Eröffnung im Jahre 1895 bereichert das Nationaltheater das kulturelle Leben der Zagreber mit einem bunten Spielplan, auf dem sowohl nationale und internationale Klassiker als auch moderne Theaterstücke zu finden sind.

Zrinjevac-Platz

Dieser Platz wurde nach dem kroatischen Ban Nikola Šubić Zrinski (1508 – 1566) benannt, der bei der Verteidigung der ungarischen Stadt Siget vor einem Angriff der Türken den Heldentod starb. In Zagreb, der Stadt der grünen Plätze, ist der Zrinjevac wohl der bekannteste. Dass es hier bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nur eine Weide und Viehmessen gab, wäre heute unvorstellbar. Platanen aus Triest, ein Musikpavillon, Springbrunnen und Büsten historisch bedeutender Persönlichkeiten verwandelten diese Weide in eine stilvolle Promenade. Der Zrinjevac ist der erste in der Reihe vom Ingenieur Milan Lenucci geschaffener Plätze. Ihm zu Ehren wurde dieses Pendant zur Wiener Ringstraße Lenuccis Hufeisen genannt. Hier beginnt man einen Spaziergang durch die Unterstadt, der wie ein Besuch einer Galerie die bürgerliche Kultur des 19. und 20. Jahrhunderts veranschaulicht.

Die St. Markuskirche

Der Markusplatz ist das Zentrum der Oberstadt, der Hauptplatz der einstigen Ortschaft Gradec. Im Mittelpunkt des Platzes befindet sich die Pfarrkirche des Heiligen Markus, die Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Aus dieser romanischen Bauphase sind drei Kirchenschiffe mit massiven Säulen erhalten geblieben. Die gotischen Gewölbe und das Sanktuarium wurden in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gebaut. Zu dieser Zeit entstand auch ein Teil des Südportals mit 15 Nischenstatuen, von denen einige im Jahre 1420 von den Meistern der Familie Parler aus Prag geschaffen wurden. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Markuskirche von Herman Bollé im neugotischen Stil renoviert. Damals entstand auch das Dach mit dem Wappen des Dreieinigen Königreiches Kroatien, Dalmatien und Slawonien und dem der Stadt Zagreb. Das Innere der Kirche renovierten zwischen 1936 und 1938 der Bildhauer Ivan Meštrović und der Maler Jozo Kljaković. Von den Werken Meštrovićs befinden sich dort: das große Kruzifix über dem Hauptaltar, die Pietŕ in der Apsis und das silberne Kreuz sowie in der Südapsis die Marienfigur als Bauernfrau. Kljaković verzierte die Wände mit Fresken, die Szenen aus dem Alten und Neuen Testament zeigen. In der Nebenkapelle der Heiligen Fabian und Sebastian malte er Szenen aus der kroatischen Geschichte.

Die St. Katarinenkirche

Über dem Katarinenplatz thront die schönste Barockkirche Zagrebs. Die Jesuiten ließen die Kirche in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts bauen. Diese Einschiffskirche mit sechs Seitenkapellen und einem Sanktuarium, das an einer geraden Wand mit einer großen illusionistischen Freske endet, wurde nach dem Vorbild der Jesuitenkirche Il Gesů in Rom gebaut. In den Kapellen befinden sich fünf barocke Holzaltäre aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und ein Marmoraltar aus dem Jahr 1729. Die Kirchenfront wurde nach dem Erdbeben von 1880 nach den Plänen von Herman Bollé umgebaut.

Der Turm Lotrščak

Der einzige erhaltene Turm der mittelalterlichen Festung aus dem 13. Jahrhundert bekam im 19. Jahrhundert noch ein Türmchen oben aufgesetzt. Früher riefen seine Glocken zur Abenddämmerung die Bürger dazu auf, in die Sicherheit der Festung zurückzukehren, bevor die Stadttore geschlossen und verriegelt wurden. In Erinnerung an diese Zeiten wird seit dem Neujahrstag 1877 täglich ein Kanonenschuss abgefeuert. Woher die Kanone kam, ist nicht ganz klar. Vielleicht überließ sie der ungarische König Bela IV. 1242 den Bürgern zum Dank dafür, dass sie ihn vor den Tataren beschützt hatten. Er soll allerdings die Bedingung gestellt haben, dass jeden Tag ein Schuss abfeuert werden muss, um sie vor der Verrostung zu schützen. Vielleicht ist die Kanone aber auch Kriegsbeute aus dem Sieg über die Türken. Wie dem auch sei, die Zagreber richten jedenfalls jeden Tag die Uhren nach ihr.

Mirogoj

Am Fuße des Medvednica-Gebirges befindet sich der Zagreber Hauptfriedhof Mirogoj. Vor dem 19. Jahrhundert gab es in Zagreb insgesamt zehn kleinere Friedhöfe, die aber alle durch den Mirogoj ersetzt wurden. Die monumentalen Arkaden, Pavillons und Kuppeln wurden vom bekannten Architekten Herman Bollé gestaltet. Innerhalb des Friedhofs sind alle Religionen räumlich gleichgestellt. 1876 wurde der Fechttrainer Miroslav Singer hier als Erster bestattet. Der Mirogoj ist die letzte Ruhestätte bekannter kroatischer Persönlichkeiten und eine der schönsten Park- Friedhofsanlagen Europas.